Jaucht und frohlocket - Lilienweg Blog

Jaucht und frohlocket

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Kleine Brennessel (urtica urens)

Wie in jedem Jahr haben wir auch in diesem wieder eine Brennesseljauche zur Stärkung unserer Pflanzen hergestellt.

Natürlich haben wir fachgerecht einen bedeckten Tag gewählt, um das Wundermittel unter unseren Pflanzen auszubringen. Zum Einen um die Pflanzen nicht zu gefährden zum Anderen natürlich wohl wissend, das an solchen Tagen nur wenige bis keine Gartennachbarn den Weg in ihren Garten finden.

Der Geruch der Brühe ist auch nach Zugabe von Gesteinsmehl und in der vorgegeben Verdünnung immer noch recht aufdringlich. Wobei sich dieser meist aber nach schon einem Tag verflüchtigt hat.

Doch blieb unser tun nicht unbeobachtet und schnell kam die Frage welch übelriechender Tätigkeit wir im Garten nachgingen. Nach kurzer Erläuterung war das Interesse an unserer Bodenverbesserung schnell erwacht.

Um nun auch anderen das Rezept anheim zu geben welches wir zu Herstellung verwendet haben hier nun die Zusammenfassung mit beigefügter Grafik.

Rezept Brennnesseljauche

Man nimmt Kraut und Stengel der gewöhnlichen Brennnessel (Urtica dioica). Darauf achtend, das keine Samen mit in die Brühe kommen, da diese sehr ausdauernd sind und uns im nächsten Jahr eine große Anzahl neuer Brennnesseln in unserem Garten bescheren würden.

Von dem Kraut nimmt man 1 Kilogramm und deckt dies mit circa 10 Litern Wasser – vorzugsweise das kalkarme Regenwasser – gut ab.

Wir machen meist einfach einen Eimer voll mit dem locker geschichteten Kraut und füllen diesen bis oben hin mit Wasser.

Achtet bei der Wahl des Gefäßes darauf das dieses nicht aus Eisen ist.

Stellt das Gefäß abgedeckt – wir wollen ja nicht das Tiere darin ertrinken – an einen sonnigen Ort. Nun beginnt alsbald die Gärung, die meist nach gut 1,5 bis 2 Wochen abgeschlossen ist.

Während dieser Zeit muss die Brühe möglichst jeden Tag einmal umgerührt werden, um Luft an den Gärprozess zu bringen. Der üble Geruch kann durch Zugabe von Gesteinsmehl sowie Baldrian oder Kamille abgemildert werden.

Sobald die Blasen der Gärung verschwinden und die Brühe eine dunkle Färbung angenommen hat ist diese fertig, um sie auf den Beeten oder dem Rasen auszubringen.

Verwendung der Brennnesseljauche

Hierzu mischt man diese in folgenden Verhältnissen:

  • 1:50 also ein Teil Jauche auf 50 Teile Wasser um den Rasen zu düngen.
  • 1:20 verwendet man für junge Pflanzen und Setzlinge
  • 1:10 als stärkste Mischung kann unter Bäumen und älteren Pflanzen ausgebracht werden.

Achtet beim Gießen darauf das die Jauche nur an trüben Tagen direkt auf dem Wurzelbereich ausgebracht wird. Die Blätter der Pflanzen können leicht bei Kontakt mit der starken Jauche verbrennen.

Die Jauche kann auch unverdünnt als Kompostierungshilfe direkt auf den Kompost ausgebracht werden. Das spart sicherlich den einen oder anderen Euro und ist zudem auch vollkommen ökologisch.

Für Erbsen, Bohnen, Zwiebeln und Knoblauch ist die Verwendung der Jauche nicht angebracht.

Inhaltsstoffe der Jauche

Was genau während des Gärungsprozesses chemisch passiert lässt sich nur schwer herausfinden. Gerne kann mir jemand dazu weitere Informationen zukommen lassen.

Es ist aber so das die silikatreiche, als Stickstoffzeiger bekannte Brennnessel eben diese Stoffe an die Brühe abgibt.

So kann man davon ausgehen, das folgende Inhaltsstoffe der Brühe die Blüte und das Wachstum unserer Pflanzen begünstigen.

  • Stickstoff – Wichtig für Stoffwechsel und Wachstum
  • Kieselsäure – oder auch Silikat unterstützt die Struktur und die Abwehrkräfte gegen Saugende Insekten wie z.B. Blattläuse.
  • Magnesium – Wichtig für die Chlorophyllbildung – ja das grüne in den Blättern.

Allgemein wird der Brennesseljauche nachgesagt, das diese harmonisierend auf das Bodenleben wirken soll.

Brennnesseljauche gegen Blattläuse

Vielfach liest man auch das Brennneseljauche auch gegen Saugenden und stechende Schädlinge, gar sogar gegen die Apfelgespinnstmotte helfen soll.

Hierbei handelt es sich aber um Brennnesselbrühe ein Rezept, bei dem nach ein bis zwei Tagen schon die Brühe verwendet wird, da man die Nesselstoffe der Brennnessel für die Spritzung verwenden möchte.

Eben genau das was uns vom direkten Kontakt mit dieser Pflanze abhält.

Hier nun alles zusammengefasst in einer Grafik:

Brennessejauche

Klick auf das Bild öffnet die PDF Datei

 

2 Kommentare

  1. Iris Rothemund-Leonhardt sagt:

    Hallo und vielen Dank für das wunderschön stylisch entworfene Pdf zur Brennesseljauche !! Gerne hätte ich mir das ganze, d.h. auch das weiterführende Blatt zur Brennessljauche ausgedruckt. Leider ist das Pdf nur bis zur ersten Zeile der Inhalsstoffe druckbar. Soviel wie eben auf eine DinA4-Seite passt. Ist das zu ändern, sodass ich alles in der schönen Schrift und mit Zeichnung drucken kann ?
    Liebe Grüße aus Schweden
    Iris

    ... am 3. Mai 2017
  2. Markus Söth sagt:

    Hallo,
    Danke für Dein Lob. Wir hatten nicht gedacht, dass jemand das heute noch ausdruckt 😉 Aber als Tip: In den Druckeinstellungen bei den meisten PDF Readern kann „Auf Seite verkleinern“ eingestellt werden. Dann hast Du aber leider weisse Ränder links und rechts….

    ... am 3. Mai 2017