Augen auf beim Saatenkauf - Lilienweg Blog

Augen auf beim Saatenkauf

„Beherrsche die Energie, und du beherrschst die Nationen. Beherrsche die Nahrung, und du beherrschst die Menschen.“ (Henry Kissinger nachgesagt)

Der Winter zog sich in diesem Jahr in die Länge und für so manche steht vielleicht der Kauf von Gemüse- und Blumensaaten nun auf dem aktuellen Einkaufszettel. Vielleicht noch ein guter Zeitpunkt den vielen Gartenbegeisterten einen kleinen Denkanstoß beim Kauf ihrer Saaten mitzugeben.

Ausgehend von meinen letzten Erfahrungen mit der Firma Kiepenkerl (»hier der Artikel) hatte ich mich gefragt, wo eigentlich die ganzen Saaten herkommen, die wir so arglos in den Gartenbaumärkten jedes Jahr erwerben. Werden diese noch selbst gezogen oder steht eventuell ein größerer Konzern hinter diesen Angeboten?

Kurzerhand habe ich einmal die Begriffe „Kiepenkerl“ und „Monsanto“ in die bekannte Suchmaschine eingegeben. Das Ergebnis hat mich erstaunt und zudem arg beunruhigt.

Warum nun „Monsanto“?

„Wir wollen die weltweite Nahrungsversorgung kontrollieren.“ (Ex-Monsanto-Mitarbeiter Kirk Azevedo über die Ziele des Konzerns)

Grafik: Silke Söth

Grafik: Silke Söth

Auf Monsanto und seine Versuche den globalen Markt der Saaten und Sämereien zu beherrschen sind wir bei unserem letzten Indienaufenthalt aufmerksam geworden. Monsanto treibt hier die Bauern mit seiner Politik in eine gnadenlose, zerstörerische Abhängigkeit. Mich hatte nun interessiert, in wie weit dieses Unternehmen auch schon auf dem deutschen / europäischen Markt vorgedrungen ist. Monsanto ist ein Unternehmen, das durch GEN-Manipulierte Saaten – sogenannte „Roundupready“-Saaten in die Kritik geraten ist. Das Unternehmen stellt das bekannte Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ her. Um nun nicht auch die „guten“ Pflanzen gleich bei der Verwendung von „Roundup“ mit auszurotten, wurde an diesen eine Genveränderung vorgenommen, um diese gegen das Mittel resistent zu machen.

Des Weiteren schickt sich das Unternehmen an, den globalen Markt der Saaten beherrschen zu wollen. In Gänze die Machenschaften von Monsanto aufzählen zu wollen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Weitere Informationen hierzu können aber unter folgenden Weblinks abgerufen werden.

» http://www.greenpeace.de/

» ARTE Beitrag zu Monsnato auf Youtube

Doch zurück zu unseren bekannten Super- und Gartenbaumarkt Sämereien Kiepenkerl, Sperli und Gärtner Pötschke.

Wie es scheint, werden diese zu einem Großteil mittlerweile durch Monsanto-Nahe Unternehmen beliefert oder sind durch die geschickte Verschleierungstaktik des Großkonzerns ganz in diesen eingegangen.

Aktuell scheint es wohl, daß die Firmen „Kiepenkerl“ und „Sperli“ – beide Unternehmen der Volmary GmbH – ihre Saaten teilweise durch „De Ruiter“ und „Seminis“ – beides Unternehmen des Monsanto Konzern – erhalten. Gärtner Pötschke scheint über das Unternehmen Seminis mit Monsanto in Verbindung zu stehen. Es sind sicherlich nicht alle Samen die von Monsanto kommen. Wer im einzelnen wissen möchte, ob sein Samentütchen von Monsanto kommt kann die Plant Variety Database der EU zu Rate ziehen.

» Plant Variety Database der EU

Natürlich dürfen derzeit noch keine Genmanipulierten Saaten in Deutschland ohne weiteres verkauft werden. Doch durch die aggressive Arbeit des Konzerns auch auf Seiten der Politik ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die ersten Auflagen gelockert werden.

Das heißt aber auch, daß wir mit jedem Kauf einer Samentüte von Kiepenkerl, Sperli oder Gärtner Pötschke die Arbeit des Großkonzerns Monsanto und sein Machtstreben unterstützen.

Weitere Infos zu den Verquickungen der Sämereien und und den Machenschaften von Monsanto:

» http://www.tinto.de
» http://denkbonus.wordpress.com/
» http://www.taz.de

Alternativen

Zum Glück gibt es in Deutschland noch alternative Sämereien, die sich noch nicht diesem Konzern unterworfen haben. Neben sehr guten Qualitäten erhaltet ihr auch einfach mehr für Euer Geld. Nicht nur das in den Samentüten einfach mehr enthalten ist – wir haben Tomaten mit 20-30 Samen pro Tüte erhalten – es werden auch meist keine sogenannten „Hybriden“ Saaten verkauft. Pflanzen die sich nicht vermehren und von denen keine Saat für das nächste Jahr zu erwarten ist.

» http://www.bingenheimersaatgut.de/
» http://www.dreschflegel-saatgut.de
» http://www.biogartenversand.de/

Nachtrag: Um dem Anspruch von offener Informationspolitik zu wahren hier noch ein Artikel aus „Welt online“ „Zehn populäre Irrtümer über die Gentechnik“. Lest und macht Euch eure eigenen Gedanken zu diesen Informationen…

» http://www.welt.de/politik/article3583627/Zehn-populaere-Irrtuemer-ueber-die-Gentechnik.html

Nachtrag II: Aktuell versuchen das Unternehmen Monsanto und weitere Biotech Konzerne sich die „Patentrechte“ für alltägliche Obst- und Gemüsesorten, wie Gurken, Broccoli und Melonen zu sichern und Züchter quasi dazu zu zwingen, für ihr eigenes Saatgut zu bezahlen oder eine Anklage zu riskieren, wenn sie es nicht tun.
Unter avaaz.org kann man mit seiner Unterschrift vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen, das dies nicht geschieht.

» http://www.avaaz.org/de/monsanto_vs_mother_earth_loc/

 

2 Kommentare

  1. Sabine Vetterlein-Janschek sagt:

    Hallo Markus,

    Erst mal danke für diesen interessanten Artikel. Er hat malwieder aufgezeigt, in welcher Art und Weise schmutzige Geschäfte mit gut gläubigen Kunden gemacht werden.

    Es ist wie in anderen Branchen auch, eine Verflechtung wo keiner mehr durchblickt, wer eigentlich dahintersteckt und wer wie mit wem verstrickt ist.
    Vertrauenserweckend klingenden Firmennahmen wie Kiepenkerl, Sperli und Gärtner Pötschke locken die Kunden. Sie hängen zusammen wie Spinnenfäden und werden gesteuert von der nach Profit gierenden dicken Spinne in der Mitte.

    Vor Jahren habe ich im Internet die sehr gut sortierte Sämerei Dreschflegel entdeckt. Mit den Produkten bin ich sehr zufrieden, zumal sie alte Sorten und ausgefallene Sorten im Programm hat.

    Viele Grüße
    von Sabine aus der Kolonie Dornröschen

    ... am 18. April 2013
  2. Chichi sagt:

    ERSCHRECKEND, wo diese Maafiafirma schon überall ihre Finger drin hat!!!!!!! MIr ist die Firmenpolitik schon länger bekannt und ich vermeide alles, was von ihr kommt. Nein, habe es versucht, denn wie ich jetzt feststellen muß, ist mir das doch nicht voll gelungen. Es sind undurchschaubare Verflechtungen, die dieser Kozern aufgebaut hat.
    VIELEN DANK FÜR DEN ARTIKEL UND DIE HINWEISE!!!!!
    Übrigens: das Patent auf Broccoli wurde im November 2011 erteilt! Wir waren noch Ende Oktober vor dem Patentamt in München demonstrieren, aber Monsanto konnte das Patent durchsetzen. Es ist immer eine Frage des Geldes und der Bereitschaft zur Bestechlihckeit! Und diesem Drecksladen ist JEDES Mittel recht, um den Markt zu beherrschen!

    ... am 25. April 2013